Spuren des Erlebens - Arno Stern

2020 - Andrea A. Rodoni

Spuren des Erlebens

Arno Stern, Ein Leben im Einsatz für die Welt der malenden Kinder

[Kinofassung 114 min.]

Arno Stern - Die Welt der malenden Kinder

[Fernsehfassung 55 min.]


Biographischer Dokumentarfilm über Arno Stern, der Erfinder der Malorte, international bekannt aus dem Französischen als „Closlieu“. Pionier der Malateliers, Entdecker der Universalität im Ausdrucks über das Bild, Autor und Pädagoge in der Welt der malenden Kinder.

 

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SYNOPSIS

Arno Sterns Malort, das Original, nach dessen Vorbild es heute weltweit unzählige Malateliers gibt, befindet sich inmitten Paris. International bekannt aus dem Französischen als „Closlieu“. Durch seine über 70 Jahre lange Erfahrung, mit Kindern aus aller Welt und über mehrere Generationen malend, begründet sich Arno Sterns unermüdlicher Einsatz für das Verständnis der Welt der malenden Kinder.

In seinem Archiv befinden sich heute gut 500’000 Zeichnungen, die über die Jahrzehnte zur Basis seiner Forschungsarbeit geworden sind. Arno Stern erklärt, wie Kinder mit der natürlich entwickelten Fähigkeit des Malens die Formulation, ähnlich des Alphabets einer nonverbalen Sprache, organisch entwickeln. Und dadurch über die vielen Blätter, auf denen sie im Verlaufe der Zeit im Malspiel malen, alles was sie beschäftig spielerisch ausdrücken, erleben, vertiefen und somit verarbeiten können, im Gleichgewicht mit ihrer Entwicklung und der eigenen inneren Spur.

Arno Stern wurde als jüdisches Kind in Deutschland geboren, 1933 flohen seine Eltern mit ihm zuerst nach Frankreich, 1942 dann als letzte Zuflucht, illegal über die Berge einreisend, in die Schweiz. Im Film SPUREN DES ERLEBENS- ARNO STERN, EIN LEBEN IM EINSATZ FÜR DIE WELT DER MALENDEN KINDER erzählt Arno Stern aus seiner biographischen Geschichte, von welcher Lebenswerk und Lebensphilosophie nicht zu trennen sind. Dabei spielen die eigenen Kindheitserfahrungen und Erlebnisse aus der Jugendzeit des inzwischen 95-jährigen Pädagogen immer wieder eine wichtige Rolle.

Im Archiv für Zeitgeschichte der ETH Zürich wurden Unterlagen von Arno Stern und seinen Eltern gefunden, die im Film zu einer Reise nach Zürich aufbrechen lassen und persönliche Erlebnisse, verbunden mit historischen Geschehnissen, sowie besondere Begegnungen mit der bildenden Kunst, der klassischen Musik und deutschen Literatur, aufleben lassen. Wie damals, vor inzwischen 75 Jahren, folgt die Rückreise nach Paris, wo Arno Stern nach dem zweiten Weltkrieg mit Kindern in einem Kinderheim anfing zu malen, was bald darauf zum Beginn seines Lebenswerks führte, als Pionier der Malateliers, Erfinder des Malortes und des Malspiels, Pädagoge, Forscher und Autor.


ANMERKUNG DER AUTORIN UND REGISSEURIN ZUM FILM

“Spuren des Erlebens” ist ein Thema, dem ich auf dem langen Weg mit Arno Stern für die Arbeit an diesem Film, immer wieder begegnet bin, und deshalb zunehmend ins Zentrum dieser Filmgeschichte gerückt ist. Das Erleben, das uns Menschen, speziell auch Kinder prägt, die Inneren Erlebnisse, die auch im Gegensatz zu Äusseren Geschehnissen stehen können, wie Arno Sterns Erzählungen im Film zeigen. Der Film vertieft Arno Sterns Lebensgeschichte, so wie er sie mir über die Jahre, zehn Jahre sind es nun genau, in vielen persönlichen Begegnungen erzählt hat. Das Lebenswerk ist natürlich ein untrennbarer Teil davon. Auf dem Weg der Recherchen besuchte ich nebst dem "Original" in Paris, einige Malorte in unterschiedlichsten Situationen. Dabei wurde mir zunehmend bewusst, was Arno Stern mit dieser Struktur des “Closlieu” wertvolles geschaffen hat. Ich beobachtete, wie die Kinder in den Schulen, Spitäler, sowie privaten Malateliers, in diesem Raum auftanken, regenerieren und ihre spielerische kreative Energie entwickeln können, einfach einmalig. Ein Raum des Schutzes, bewertungsfrei und ebenfalls des Erlebens. Ich beobachtete, je mehr Arno Sterns Konzept dabei wirklich verstanden und somit umgesetzt wird, um so stärker. Doch in jedem Sinne empfand ich jedes dieser Malateliers für sehr wertvoll, und sie sind aus sehr unterschiedlichen, ebenfalls spannenden Geschichten entstanden. Arno Stern selber mit den Kindern in seinem “Closlieu” in Paris zu erleben, von ihm erzählen zu lassen, aus der Hintergrundgeschichte seines so oft im Einsatz stehenden Konzeptes des “Closlieu”, sowie aus seiner jahrzehntelangen Erfahrung und Forschung, mit seinen Gedanken dazu, schien mir um so mehr eine einmalige Gelegenheit. Deshalb war es mir wichtig diesen Film zu realisieren. Natürlich ist der Malort ebenfalls für Erwachsene wertvoll und es wird idealerweise ohne Altersgruppierung zusammen gemalt. Doch im Film wird speziell auf die Kinder eingegangen, ihren Ausdruck über das Malen und Spielen, so wie es in uns allen mal angefangen hat, universell und zeitlos. Ich denke, dies war auch die gemeinsame Motivation von Arno Stern und mir, von diesen Entwicklungen und Zusammenhängen der Kinder zu erzählen. 2011 traf ich Arno Stern das erste Mal, eher durch einen Zufall, und auch noch nicht in Paris, sondern in der Nähe meines Wohnortes in der italienischen Schweiz. Ihn zu beobachten, wie er Kinder "malen lässt", wie er betonen würde, war für mich beeindruckend. Seither folgten sehr viele weitere Begegnungen und Gespräche für dieses Filmprojekt. Mit dem Film “SPUREN DES ERLEBENS - ARNO STERN - EIN LEBEN IM EINSATZ FÜR DIE WELT DER MALENDEN KINDER” war mir wichtig, diese herzliche Nähe, die sich entwickeln konnte, so wie ich Arno Stern über die vielen Jahre erleben und beobachten durfte, in den Film mit einzubringen. Und mit dem Publikum, durch die Möglichkeit eines Films, diese inspirierenden Momente mit Arno Stern und seinem Werk zu teilen. Von Anfang an war mir dabei wichtig, ein naher, in diesem Sinne persönlichen Film zu schaffen. Ein Kinofilm, der durch die fast zwei Stunden mit Arno Stern, den Zuschauer auf eine gemeinsame-, filmische Reise mitnehmen lässt.

 

CREDITS
Mit

ARNO STERN

MICHÈLE STERN und den Enkelkindern ANTONIN STERN und BENJAMIN STERN

Kinder Malort Paris: ADÈLE, ANOUCK, ARTHUR, BERTHE, DENISE, JEANE, MATTHILDE, MILES, RAPHAËL, SANDRA, THAÏS, THALIA, TIEL, VIRGILIO, ZÉLIÉ, ZOÉ. Und den Erwachsenen: ANAÏS F., JEAN-BAPTISTE D., JEANNE F. - Un grand merci à tous ceux qui ont participé au tournage!

DR. GREGOR SPUHLER, Archiv Zeitgeschichte der ETH Zürich

Primarschule der Gemeinde Luino (Italien), interner Malort: ROSARIA TORRI und die Kinder: AYSHA, DANIELE, EDON, EDUARDO, GABRIELE, LORENZO, SERENA, VIRGINIA, SAMIR, und vielen weiteren. - Grazie di cuore anche a tutti altri bambini/e e ragazzi/e che hanno participato alle riprese!

Primarschule der Gemeinde Riedholz (Solothurn/Schweiz), interner Malort: BRIGITTE GÉRAUD und die Kinder: FLORIDA, JOLINDA, JOLINE, LEON, LUENA, MARA, MORRIS, VIVIEN - Mit herzlichem Dank auch an alle weiteren SchülerInnen und LehrerInnen die bei den Dreharbeiten mitgewirkt haben!

Kindergarten „Corte dei bambini“ (Lugano, Schweiz), mit den Malortkindern: LIA, LUCIA, MARTINA, MATTIA, NOEL, SOFIA

Und in Bonstetten ROLF LANDIS

Kurze Ausschnitte aus weitere Malorten weltweit: INDIEN / DEUTSCHLAND Rehabilitationsklinik für Kinder und Jugendliche Jugendwerk Hegau / AFRIKA, Thabazimbi/Südafrika / SCHWEIZ, Malort Zumikon, Zürich / AFRIKA, Mpumalanga/Südafrika

* MIT HERZLICHEM DANK AN ALLE DIE MITGEWIRKT HABEN!

 

CREW

Buch und Regie: Andrea A. Rodoni
Kamera: Nicolas Joray, Helena Vagnières, Andrea Rodoni
Ton: Reto Stamm, Thomas Gassmann, Salome Wüllner
Schnitt: Andrea A. Rodoni
Produzent: Peter Spoerri
Stimme Off-Erzählung: Sandra Löwe
Musik Kompositionen: Alexandre J. Maurer
Tonschnitt/Mischung: Alex Genas, René Zingg
Colorgrading: Davide Greco
Postproduktion: Soundville Media Studios, Luzern
Produktion: PS Film Gmbm, Zürich - Peter Spoerri
in Zusammenarbeit mit: DocMovefilm, Lugano - Andrea A. Rodoni
Verleih, aktuelle Informationen: DocMovefilm, Lugano - www.DocMovefilm.ch
Redaktion Schweizer Fernsehen: Fernsehdokumentarfilm: Arno Stern - Die Welt der malenden Kinder, 52 Min., (Erstausstrahlung 2019, SRF 1) DENISE CHERVET, URS AUGSTBURGER - Leitung Sternstunden: JUDITH HARDEGGER