Filmliste - eine Auswahl
2021 - Nathalie David
Harald Naegeli - Der Sprayer von Zürich
[Kinofilm 87 Min. - Fernsehfilm 52 Min.]
Kunst oder Sachbeschädigung? Seit 1977 fordert der Sprayer von Zürich diese Frage heraus. Aktuell eckt er unter anderem mit dem Totentanz im Zürcher Grossmünster an. An der «Urwolke» zeichnet er seit zwanzig Jahren. Beide Arbeiten sind seine Wege zur Utopie, seiner Art von Freiheit. Harald Naegeli, heute 82 Jahre alt, ist an Krebs erkrankt. Der Film ist sein Testament und eine Auseinandersetzung mit dem kontrovers diskutierten, vielseitigen Schweizer Künstler.
ab November 2021 im Kino
2020 - Andrea A. Rodoni
Spuren des Erlebens
Arno Stern, Ein Leben im Einsatz für die Welt der malenden Kinder
[Kinofassung 114 min.]
Arno Stern - Die Welt der malenden Kinder
[Fernsehfassung 55 min.]
Biographischer Dokumentarfilm über Arno Stern, der Erfinder der Malorte, international bekannt aus dem Französischen als „Closlieu“. Pionier der Malateliers, Entdecker der Universalität im Ausdrucks über das Bild, Autor und Pädagoge in der Welt der malenden Kinder.
2019 - Mirjam Krakenberger
Auf dem Bau
[Fernsehfilm 52 Min.]
Tagtäglich gehen wir an Baustellen vorbei, oft achtlos oder genervt. Wir nehmen die Menschen kaum wahr. Der Dokumentarfilm „Auf dem Bau“ zeigt die Arbeiten auf einer Baustelle, aus der Sicht der Bauarbeiter im Tiefbau und einer Kranführerin hoch über dem Geschehen.
2016 - Heidi Specogna
Cahier Africain
[Kinofilm 119 Min.]
Schweizer Filmpreis Quarz 2017 - Deutscher Filmpreis Lola 2017
Im Mittelpunkt des Films steht ein schmales Heft. Ursprünglich ein gewöhnliches Schulheft mit flotten Rennautos auf dem Deckblatt. Anstelle von Vokabeln füllten sich seine karierten Seiten mit den mutigen Zeugenaussagen von 300 zentralafrikanischen Frauen und Mädchen. Sie offenbarten, was ihnen im Oktober 2002 im Zuge kriegerischer Auseinandersetzungen von kongolesischen Söldnern angetan worden war. Das Heft ist ihr selbst gefertigtes Beweisstück, um die an ihnen verübten Vergewaltigungen zur Anklage zu bringen. Im Zuge einer aufwändigen Geheimmission gelangte das Heft nach Den Haag - in der Hoffnung, dem Weltgericht ein entscheidendes Beweismittel im Prozess gegen Jean-Pierre Bemba in die Hand zu geben. Er ist der erste Angeklagte, der sich vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Anordnung von Vergewaltigung als Kriegsstrategie verantworten muss. „cahier africain“ erzählt die Geschichte dieses Hefts anhand der Menschen, die sich ihm offenbarten. Konzipiert als Langzeitdokumentation basiert der Film auf einem Fundus von Drehmaterial, Fotos, Briefen und Rechercheberichten, der den Lebensweg seiner Protagonisten seit 2008 festhält.
2016 - Peter K. Wehrli und Peter von Gunten
Zwischen den Kulturen
[Fernsehfilm 52 Min.]
Weil Thomas Mann einer der bedeutendsten deutschen Schriftsteller ist, halten ihn viele, als sei es selbstverständlich, für den Sohn einer Deutschen. Und viele erstaunt es zu vernehmen, dass seine Mutter eine Brasilianerin ist.
„Südlich des Äquators, unter Affen und Papageien“, ist Julia da Silva 1851 geboren worden. Um sie vor der Cholera-Epidemie zu schützen, die im Heimatstädtchen Paraty wütete, hat ihr Vater das 7jährige Mädchen nach Deutschland gebracht. In Lübeck wurde sie die Mutter von Heinrich und Thomas Mann. In Brasilien verhehlt man den Stolz nicht, dass eine Brasilianerin den Funken der Kreativität, der Kunst, in eine rein merkantil ausgerichtete Dynastie eingepflanzt habe. Der Film „Zwischen den Rassen“ untersucht, wie viel vom Wesen der Mutter, von ihrer Brasilianität, in den Werken ihrer Söhne erkennbar bleibt. Das Widerspiel von Fremdem und Vertrautem, das ihre Mutter zu bestehen hatte, klingt in Chiffren und Zeichen in den berühmten Romanen von Heinrich und Thomas Mann weiter.
2015 - Florian Hoffmann
Mut ist ein Muskel
Arlette
[Kinofilm 84 Min.]
Eine Reise von Afrika nach Berlin wird unverhofft zu einer Reise von der Kindheit ins Erwachsenenleben. Im Mittelpunkt des Films steht Arlette, ein kriegsversehrtes 15-jähriges Mädchen aus der Zentralafrikanischen Republik. In Berlin befreit sie eine Knie-Operation von jahrelangen Schmerzen.
Mit der Veränderung des Körpers entwickelt sich auch ihr inneres Wesen: plötzlich stürzt sie in die Pubertät.
Doch dann entflammt in ihrer Heimat erneut der Krieg. Aus dem geplanten Kurzaufenthalt wird eine Reise ohne absehbares Ende.
2015 - Rainer Hoffmann & Erika Harzer
Der Geist ruft aus der Ferne
[Fernsehfilm 62 Min.]
Im Bernischen Historischen Museum in der Schweiz entdeckt Elizabeth Salguero, die Botschafterin Boliviens die Illa del Ekeko. Eine Sensation, denn die kleine Statue, die zu den wichtigsten Gottheiten der Andenbevölkerung zählt, gilt seit über 150 Jahren als verschollen. Damit beginnt ein Ringen um Restitution: Für den bolivianischen Präsidenten Evo Morales wird es zur Chefsache die heilige Statue zurück zu holen. Die Museumsleitung hingegen repräsentiert die traditionelle westliche Position und fürchtet einen Präzedenzfall im Umgang mit geraubten Kulturgütern.
Der Film begleitet diesen zähen, von vielfältigen Interessen beeinflussten Prozess und erzählt zugleich von den politischen, historischen und religiösen Hintergründen dieses außergewöhnlichen Falls.
2014 - Peter Ramseier
Daheim in Näkkäla
[Kinofilm 86 Min.]
Ausstrahlung: Sonntag, 14. Dezember 2014 auf SRF um 14.55. Uhr und am 4. Januar 2015 auf 3sat.
Im Altersheim Hohgantblick in Schangnau schaut der 93-jährige Lehrer, Mundart-Schriftsteller, Kunstsammler und Kenner der samischen Kultur, Hans Ulrich Schwaar auf sein erlebnisreiches, erfülltes Leben im Emmental und in Lappland zurück. Nach seiner Pensionierung hatte er 25 Jahre lang hauptsächlich im samischen Dorf Näkkälä in Finnland gelebt. Als Bürger zweier Welten fühlt er sich aber auch im hohen Alter mehr dem hohen Norden verbunden. Obwohl gebrechlich und fast blind, bewegt ihn sein überwältigender Freiheitsdrang, aus dem Altersheim auszubrechen und erneut in sein geliebtes Lappland zu ziehen, wo er die letzten vier Monate seines Lebens verbringt.
2013 - Tobias Wyss
Zum Säntis mit Franz Hohler
[Kinofassung 70 min.]
Hohler, Franz
[Fernsehfilm 52 min.]
Wenn Franz Hohler in Zürich Oerlikon aus dem Fenster schaut, sieht er in der Ferne einen einzigen Berg: den Säntis. Noch nie war er dort. Kurz vor seinem 70. Geburtstag lädt Tobias Wyss, Freund und Filmregisseur, Hohler zu einer filmischen Reise ein: auf den Säntis.
2012 - Bruno Moll
Alpsegen
[Kinofassung 90 min.]
Ein Ave Maria für die Alp
[Fernsehfilm 55 min.]
Der mehrfach ausgezeichnete Regisseur Bruno Moll gibt in «Alpsegen» Einblicke in den Alltag von vier Älplern und einer Älplerin in der Zentralschweiz, die die Jahrhunderte alte Tradition des «Bättruef» praktizieren. Ein eindringliches Werk, ein facettenreicher Blick auf eine Welt, in der sich Mensch und Tier, Natur und Zivilisation berühren.
2011 - Erika Harzer u. Rainer Hoffmann
Inside El Porvenir
[Kinofassung 89 min.]
Coni und die Gefangenen von El Porvenir
[Fernsehfassung 55 min.]
El Porvenir heißt die Zukunft und El Porvenir heißt auch eines der beiden Gefängnisse der honduranischen Hafenstadt La Ceiba.
Dort in El Porvenir sitzen Christian Arzú, Julio Bolton, Rosny Castellanos und José Antonio Flores. Verurteilt wegen Mord, Vergewaltigung, Raub, illegalem Waffenbesitz, Mitgliedschaft in einer verbotenen Jugendbande oder aber noch in Untersuchungshaft. Ohne Verfahren. Ohne Urteil.
2011 - Heidi Specogna
Carte Blanche
[Kinofilm 91 Min.]
3sat-Dokumentarfilmpreis bei der 35. duisburger filmwoche
Der Film erzählt vom Leben und der Arbeit der Ermittler - den wahren Helden am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. Es ist das erste Mal, dass das Weltgericht einem Filmteam genehmigt, eine Ermittler-Crew auf ihren Missionen ins Feld zu begleiten.
2011 - Norbert Wiedmer u. Enrique Ros
El Encuentro
[Fernsehfilm 52 Min.]
Der musikalische Kosmos des argentinischen Bandoneon-Virtuosen Dino Saluzzi trifft auf die deutsche Cellistin Anja Lechner. Ein Film zwischen Tango und Klassik, Südamerika und Europa, einem Mann und einer Frau.
2011 - Damaris Lüthi
Die Verkäuferinnen
[Kurzfilm 36 Min.]
1967 filmte eine Gruppe Studenten der Filmarbeitskurse an der Kunstgewerbeschule Zürich drei junge Verkäuferinnen und befragte sie nach ihren Träumen und Lebensplänen. Nach mehr als 40 Jahren sind zwei der damals porträtierten Frauen erneut über ihr Leben befragt worden. Diesmal zu ihren Lebensgeschichten, wie sie sich seither entwickelt haben.
Auch sollen diesen Sichtweisen das Weltbild und die Träume einer heutigen 20jährigen Verkäuferin gegenübergestellt werden.
2010 - Bruno Moll
YYSERÄINÄ - Einer von uns
[Fernsehfilm 52 Min.]
YYSERÄINÄ erzählt von den Dreharbeiten zum neuen Film «Die Nagelprobe» des quirligen Obwaldner Filmemachers und Rockmusikers Luke Gasser, von seine Fähigkeiten als Animator, der die Begabung hat, eine halbe Talschaft für seine Vision in Bewegung zu setzen...
2009 - Bruno Moll
Pizza Bethlehem
[Kinofilm 85 Min.]
Die Girls vom FC-Bethlehem
[Fernsehfassung 52 Min.]
Bethlehem ist ein Stadtquartier Berns. Immigranten aus über 30 Nationen haben sich hier niedergelassen. Im Mittelpunkt des Films stehen die Juniorinnen des FC Bethlehem. In dieser Mannschaft finden sich mehrheitlich Immigrantinnen im Alter zwischen 15 und 16 Jahren. Der Film zeigt - neben dem Fussballspiel - auch ihren Alltag in der Schule, Berufslehre und Freizeit. Er fragt die Protagonistinnen nach ihrem Selbstverständnis, ihren Träumen, Sorgen und Ängsten, fragt nach Verbindendem und Trennendem, nach der Beziehung zum Fremden im eigenen Land und dem Zurechtfinden in einem fremden Umfeld.
2007 - Werner Zeindler
George Gruntz
Pianist Komponist Orchesterleiter
[Kinofilm 70 Min.]
Der Film mit George Gruntz zeigt, dass im Jazz das wichtigste Qualitäts-Element die Improvisation ist, dass die Improvisation ein spontaner Kompositions-Prozess ist. George Gruntz sagt: «Jazz muss man ganz ausleben, ein bisschen ist nie gut.»
2007 - Bruno Moll
Zu Fuss nach Santiago de Compostela
[Kinofilm 96 Min.]
Berner Filmmusikpreis 2007 - Locarno 2007 Semaine de la Critique
Roman Weishaupt aus dem bündnerischen Degen hat ein Ziel vor Augen: In drei Monaten will er auf dem berühmten Jakobsweg bis nach Santiago de Compostela pilgern. 2300 strapaziöse Kilometer liegen vor ihm. Die Lust an der Herausforderung und die Hoffnung, sich selbst besser kennen zu lernen, sind sein Antrieb.
2005 - Heidi Specogna
Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez
[Kinofilm 90 Min.]
Adolf Grimme Preis 2008 - Schweizer Filmpreis 2007 - Nominiert für Deutschen Filmpreis 2007
José Antonio Gutierrez war einer von 300’000 Soldaten, die die US-Armee in den Irak-Krieg geschickt hat. Wenige Stunden nach Kriegsbeginn ist sein Foto um die Welt gegangen: Er war der erste tote Soldat auf amerikanischer Seite, der in diesem Krieg im Gefecht gefallen ist. Gekämpft hat er als sogenannter Greencard-Soldier - einer von etwa 32’000, die in den Reihen der US Armee für ein fremdes Vaterland kämpfen.
2005 - Peter Guyer
Meerdolen
[Kurzfilm]
«Die Welt erwischen» mit Hannes Bossert
Den Blick am Boden, einen Besen in der Hand, zieht er als Stadtwanderer durch Barcelona. Im Schatten einer Palme entdeckt er eine vornehme alte Dame. Und mitten auf der Ramblas einen jungen Gauner. Für Bossert hat jedes Senkloch ein Gesicht…
2004 - Bruno Moll
Wer keinen Pass hat ist ein Hund
[Fernsehfilm 57 Min.]
Bertolt Brecht und die Schweiz
Der Film erzählt die Geschichte der gespaltenen und schwierigen Beziehungen Bertolt Brechts (1898 -1956), eine der polarisierendsten Persönlichkeiten des 20.Jahrhunderts, zur Schweiz. Die hat den deutschen Dramatiker zwischen 1923 und 1956 mehrfach beherbergt und eine Reihe bedeutender Werke uraufgeführt.
2004 - Norbert Wiedmer
Bruno Ganz - Stationen einer Karriere
[Fernsehfilm 52 Min.]
Kern dieser Dokumentation ist ein persönliches, nächtliches Gespräch mit Bruno Ganz in seiner Wohnung in Zürich.
2002 - Joseph Scheidegger
Man muss lange schauen um etwas zu sehen
Es gibt Künsterinnen und Künstler von hoher Begabung und grosser Qualität, die aber den Durchbruch zur breiten Anerkennung nicht schaffen. Dazu kann man auch Verena Anderegg und Friedrich Reinhard Brüderlin zählen.
Seit 1961 sind sie ein Paar, leben und arbeiten hauptsächlich im Tessin. Verena Anderegg, 1924 in Zürich geboren, ist vor allem Malerin.